RE:Aemilius 24

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Aemilianus, M., Statthalter von Moesien, 253 n. Chr. zum Kaiser ausgerufen
Band I,1 (1893) S. 545 (IA)–546 (IA)
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24) M. Aemilius Aemilianus (so CIL X 8011, vgl. VIII 10402. III Suppl. 8270; Münzen bei Eckhel VII 371f. Cohen V² p. 287-295 nr. 31. 58. 63. 70. 74; alexandrinische bei Mionnet VI 443, 3199f. und v. Sallet Daten der alexandr. Kaisermünzen 70ff.; Aemilius Aemilianus Vict. Caes. 31; sonst Aemilianus), von Geburt ein Maure (vit. epit 31, 3. Zonar. XII 21), wurde (wahrscheinlich im J. 251 von Gallus) zum Statthalter von Moesien ernannt (Zon. XII 21. Zosimus I 28), besiegte (etwa im Frühjahr 253) die Gothen in einer grossen Schlacht, gewann nach dem Siege durch grosse Versprechungen die Soldaten für sich und liess sich (etwa Ende Mai oder Anfang Juni 253 von ihnen zum Kaiser ausrufen (Zon. XII 21. [546] Zos. I 28. Vict. Caes. 31, 1. epit 31, 1. Eutrop. IX 5. Jord. Rom. 285; Get. 105). Er heisst nunmehr: imp. Caes. M. Aemilius Aemilianus pius felix invictus Augustus, pont. max., trib. pot., p. p., cos. procos. (so in dem Meilenstein von Moesia sup. CIL III Suppl. 8270; ebenso ausser cos. in dem sardinischen Meilenstein CIL X 8011; auf Münzen fehlt auch invictus und procos. Cohen nr. 32-37). Aemilianus brach sofort (Zos. I 28) mit seinem Heere nach Italien auf; die Kaiser C. Vibius Trebonianus Gallus und C. Vibius Afinius Gallus Veldumnianus L. Volusianus zogen gegen ihn und riefen gleichzeitig den P. Licinius Valerianus aus Raetien und Noricum (Eutrop. IX 7. Vict. Caes. 32, 1) zu Hülfe herbei, wurden aber schon bei Interamna (Eutrop. IX 5. Vict. Caes. 31, 2. epit. 31, 1) von den Ihrigen getötet, ehe die Heere zusammentrafen (von einem Kampfe weiss nur Zon. XII 21; dagegen z. B. Zos. I 28). Aemilianus schrieb an den Senat, er wolle ihm die Regierung überlassen und selbst nur die Kriege führen (Dio contin. V p. 218 Dindorf. Zon. XII 22), und wurde nun vom Senate anerkannt (Münzen mit SC), ebenso in Ägypten (alexandr. Münzen), Asien (Münzen von Syrien, Cilicien und Mysien bei Cohen V² p. 294-295. Mionnet II 583, 455. III 546, 50 und sonst), Sardinien (CIL X 8011) und Africa (CIL VIII 10402). Aber noch bevor er auf seinem weiteren Marsche durch Italien nach Rom gekommen war (Joannes Antioch. fr. 150, FHG IV 598), wurde er bei Spoleto (epit. 31, 2; vgl. Chronographus a. 354) von seinen Soldaten auf die Nachricht von Valerians Heranrücken getötet (Zon. XII 22. Zos. I 29; fälschlich Vict. Caes. 31, 3 morbo absumtus est), etwa September 253, genauer zwischen dem 29. August (alexandr. Münzen mit „Jahr 2“, vgl. v. Sallet Daten 70ff.) und 22. October 253, an dem schon ein Teil der Legio III Augusta auf Befehl des neuen Kaisers Valerian aus Raetien nach Africa zurückgekehrt war (CIL VIII 2482). Aemilianus (pugnax nec tamen praeceps, epit. 31, 3) starb in einem Alter von 40 (Zon. XII 22) oder 47 (epit. 31, 4) Jahren, nach einer Regierung von 3-4 Monaten (dies LXXXVIII Chronographus a. 354 S. 148 in Mommsens neuer Ausgabe; tertio mense: Eutrop. IX 6 = Hieron. chron. a. Abr. 2270 = Oros. VII 21 = Jordan. Rom. 286; tres menses: Vict. Caes. 31, 3; mense quarto: epit. 31, 2. FHG IV 598; οὔπω τέσσαρας μῆνας: Zon. XII 22). Seine Gemahlin war wahrscheinlich Gai(a) Cornelia Supera (Eckhel VII 374-376. Cohen V² 295-297). Vgl. H. Schiller Gesch. d. röm. Kaiserzeit I 2, 809f. E. Herzog Gesch. und System der röm. Staatsverfassung II 1, 523f. 536, 3. E. Sadée, de imperatorum Romanorum tertii p. Chr. n. saeculi temporibus constituendis, Bonn. Diss. 1891, 38.