ADB:Bloch, Marcus Elieser

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Artikel „Bloch, Marcus Elieser“ von Victor Carus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 2 (1875), S. 707–708, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Bloch,_Marcus_Elieser&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 08:37 Uhr UTC)
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Bloch: Marcus Elieser B., geb. 1728 in Ansbach als Sohn unbemittelter jüdischer Eltern, hatte eine so mangelhafte Erziehung, daß er im 19. Jahre noch nicht deutsch lesen konnte. Trotzdem wurde er bei einem jüdischen Wundarzte (Barbier) in Hamburg Hauslehrer. In dieser Stellung erwachte sein Lerntrieb und seine Neigung zur Naturgeschichte. Er ging nach Berlin, wo er mit Unterstützung von Verwandten Medicin studirte, wurde in Frankfurt a. O. Doctor der Medicin und ließ sich dann als praktischer Arzt in Berlin nieder. Er starb auf einer Badereise in Karlsbad am 6. August 1799. Nachdem er 1774 einen Band medicinischer Bemerkungen herausgegeben hatte, widmete er seine spätere litterarische Thätigkeit fast ausschließlich der Naturkunde und besonders der Classe der Fische, von welchen er nach und nach eine bedeutende, nach seinem Tode vom Könige der Akademie der Wissenschaften geschenkte Sammlung erwarb. Seine „Oekonomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands, [708] besonders des Preußischen Staates“ (vier Hefte, 1781) als Anfang des umfassenderen Werkes „Oekonomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands“, drei Theile, zusammen mit 108 Tafeln, 1782–84, welchen sich dann die „Naturgeschichte ausländischer Fische“, Theil 1–9 (oder „Allgemeine Naturgeschichte der Fische“, Theil 4–12) 1785–95 anschloß, ist das ichthyologische Hauptwerk des vorigen Jahrhunderts, welches, wenn auch für die ausländischen Fische nicht immer nach sichern Vorlagen schildernd, die heimischen Fische ausgezeichnet charakterisirt und um so mehr Anerkennung verdient, als B. dasselbe auf eigene Kosten erscheinen ließ. Es wurde (mit den 216 Tafeln des Originals) von Laveaux (Delavaux, wie Cuvier schreibt) ins Französische übersetzt. Den Entwurf zu einem System der Fische gab nach seinem Tode J. G. Schneider heraus („Systema ichtyoligicum“. Berlin 1801). B. beantwortete auch die von der Kopenhagener Akademie aufgestellte Preisfrage über die Erzeugung der Eingeweidewürmers und wies in seiner Preisschrift (Berlin 1782, französisch: Straßburg 1788) nach, daß sie den Thieren angeboren seien (Schmidt-Mehring; Krünitz).